jueves, 5 de junio de 2008

Weltbank-Chef auf Welternährungsgipfel in Rom


Drei Schritte im Kampf gegen den Hunger
"Wir sind verpflichtet zu handeln, jetzt und gemeinsam." Der Appell des UN-Generalsekretärs auf dem Ernährungsgipfel in Rom richtet sich an die ganze Welt. Und Handeln sei möglich, da Hunger keine Naturkatastrophe sei, sagte Weltbank-Chef Zoellick. Er nannte drei Schritte.

Von Werner Eckert, SWR, zur Zeit in Rom

Ohne Geld geht es nicht, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. In Rom forderte er etwa 15 bis 20 Milliarden Dollar mehr pro Jahr. Damit könnten Notprogramme für die am meisten vom Hunger betroffenen Länder aufgelegt werden.
Unterstützt wurde der UN-Generalsekretär von Robert Zoellick, dem Präsidenten der Weltbank. Es sei genug geredet worden, sagte der. Der Hunger sei keine Naturkatastrophe. Und alle, die in Rom zusammen seien, wüssten, was zu tun ist.

Erstens, zweitens, drittens ...
Zoellick jedenfalls verlangte drei Dinge ganz entschieden: "Zum ersten schlage ich vor, dass diese Konferenz sich verpflichtet, den 20 ärmsten Länder sofort zu helfen. Das muss bis zum G8-Treffen im Juli passieren." Dann müssten die Konferenzteilnehmer in Rom festlegen, dass Saatgut und Dünger zu den Kleinbauern gebracht werde, damit die nächste Ernte gesichert sei. „Das kann den Unterschied zwischen Essen und Hungern ausmachen“, fügte er hinzu. Und Länder müssten ihre Ausfuhrsperren aufheben, die die Preise hochgetrieben hätten und den Ärmsten schadeten.
Wenn diese drei Dinge passierten, dann habe die Rom-Konferenz ihre Arbeit gemacht, sagt der Weltbank-Präsident. Dossier: Hungerkrise auf drei Kontinenten Reportagen und Hintergründe [mehr]
Es geht nicht nur um Biosprit
Die Chefs der UN-Organisationen versuchen vor allem den Eindruck zu verwischen, dass um Biosprit gestritten wird. Viel mehr sprechen sie davon, dass weltweit wieder mehr Nahrungsmittel erzeugt werden müssten und könnten.
Jacques Diouff von der Welternährungsorganisation FAO verwies darauf, dass in manchen Ländern nur zwei Prozent der Bevölkerung Bauern seien und trotzdem noch Überschüsse produzierten. In anderen Ländern könnten 60 bis 80 Prozent der Menschen die Versorgung mit Nahrungsmitteln nicht ausreichend sicherstellen. Denen müsse geholfen werden, damit sie mehr erzeugen könnten.
Umverteilung in Afrika
Ban Ki Moons Vorgänger, Kofi Annan, hat dazu in Rom eine gemeinsame Initiative vieler Organisationen vorgestellt. Das Programm setzt bei den ertragreichen afrikanischen Regionen an: zum Beispiel Mais aus Südafrika, Hirse aus dem Sahel für den afrikanischen Markt. Sechs Prozent höhere Erträge jedes Jahr sind das Ziel.
Ban Ki Moon zeigte sich zuversichtlich, dass die Konferenz konkrete Ergebnisse bringen werde: "Wir können uns nicht leisten, diesen Kampf zu verlieren, der Hunger ist unser Feind. Hunger zerstört alles, wofür wir in den vergangenen Jahren gekämpft haben. Hunger destabilisiert und schafft Konflikte. Wir sind verpflichtet zu handeln, jetzt und gemeinsam."
Reiskrise: "Jeder Preisanstieg für die Armen gefährlich".
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Erfolge und Sorgen vor dem letzten Gipfel-Tag [W. Eckert, SWR].

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